Wilde wilde Wesen
Objekttheater

Manchmal möchte man die eigene Haut nur zu gern an der Garderobe abgeben und jemand ganz anderes sein. Wie muss man erscheinen, um dazuzugehören? Welche Geschichten erzählen unsere Wunden, Narben, Züge?

Welche Erinnerungen haben sich in unsere Körper eingeschrieben? »Wilde wilde Wesen« ist die erste Zusammenarbeit des freischaffenden Designers und Künstlers Alessandro Maggioni und der Theaterkompanie mikro-kit. In dieser Objekttheaterperformance arbeiten sie fast gänzlich ohne die Mittel der Sprache, um die Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Spiel, Musik und digitalen/analogen Projektionen auszuloten.

In einer ausdrucksstarken, bildnerisch experimentellen Performance (Gonzalo Barahona) wird ein Wesen zum Leben erweckt, das nicht nur den Zuschauer*innen begegnet, sondern auch sich selbst. Sein Versuch, sich mitzuteilen, die eigene Geschichte zu erzählen, trifft auf ein Tableau aus live animierten Projektionen (Alessandro Maggioni), die sich mal in den Dienst des eigenen Narratives stellen, mal entlarven, was unter der Oberfläche liegt.

Haben wir in der Hand, wie wir auf andere wirken? Können wir verbergen, was in uns schwelt? Wie sehr formen die Erfahrungen, die wir machen, unsere Körper? Basierend auf einer kollektiven autobiografischen Recherche (die im Stück auch hörbar wird) ist das Team der Frage nachgegangen, wie Verletzungen, die nicht zuletzt auch durch soziale Strukturen entstehen, in uns wirken, und wie wir zu denen werden, die wir sind.

Objekttheater mit analogen/digitalen Projektionen

Termine: vom 25. bis zum 28. April 2019 an der Schaubude Berlin, Ausschnitt am 11. Mai 2019 im T-Werk Potsdam im Rahmen der 14. Langen Nacht der Freien Theater, weitere Gastspiele am 15. und 16. November am Figurentheater Osnabrück am 18. Januar 2020 am Figurentheater – Münchner Stadtmuseum sowie am 21. und 22. Februar im T-Werk Potsdam.

Konzept: Alessandro Maggioni und Magali Tosato

Regie: Magali Tosato

Dramaturgie: Lydia Dimitrow

Szenographie: Alessandro Maggioni

Kostüme: Gonzalo Barahona, Alessandro Maggioni

Technische Produktion und Lichtdesign: Benjamin Dimitrow

Musik: Oleg Hollmann (in Zusammenarbeit mit Tim Coehoorn

Aufnahmen und Stimmencollage: Benjamin Dimitrow)

Produktionsleitung: Tine Elbel

Regieassistenz: Katharina Diestel

Mit

Gonzalo Barahona, Alessandro Maggioni

Produktion: Kompanie mikro-kit & Alessandro Maggioni

Koproduktion: T-Werk Potsdam, Figurentheater Alte Fuhrhalterei

Förderung: Hauptstadtkulturfonds

Unterstützung: Schaubude Berlin

Premiere am 25. April 2019 / Schaubude Berlin

Sprache: hauptsächlich ohne Sprache

Fotos ©Holger Diedrich

Presse zu „Wilde wilde Wesen“:

Audiovisuelles Spiel: Wer steckt hinter der Maske?

Matthias Liedtke
Neue Osnabrücker Zeitung - 17.11.2019

"Performativ, assoziativ: vielschichtig und facettenreich. (...) Eine neuartige, so vorher nie gesehene Form des Theaters."

Wie eine Graphic Novel

Astrid Priebs-Tröger
Potsdamer Neueste Nachrichten - 12.05.2019

"Echtes Handwerk war auch im Stück „Wilde wilde Wesen“ zu erleben. Ein riesiger weißer Hase tanzte mit seinem Spiegelbild, das in Echtzeitprojektionen am Projektionstisch entstand – grandios, die Verwandlung, die er, nachdem er seine Haut abstreifte, vollzog. Die Verschmelzung von analogen und digitalen Projektionen öffnete fantastische Gedankenräume und erinnerte an eine Graphic Novel."